Tag 4: Flaute

Kein Wind, Flaute, spiegelglattes Wasser, Badestopp, Wäsche waschen, kleine Reparaturen. Ein Freund schreibt über Satellitentelefon von Stürmen vor der portugiesischen Küste. Wir testen unsere Sturmsegel in der Flaute. Eine Stunden dauert das Anschlagen der Sturmfock und des Trysegels (Sturm-Großsegel). Beide sind leuchtend rot: besser sichtbar im fliegenden Weißwasser eines Sturms. Weiter geht es unter Motor.

Tag 3: Gegen den Wind

Gegen drei Meter hohe Wellen bei fünf bis sechs Windstärken mit stark gerefften Segeln. Der Windgenerator heult bei jeder Bö. Nässe, Krängung, Stürze, Seekrankheit. Schnelle Fahrt durchs Wasser, im Zickzack aber nur langsam zum Ziel. Morgen soll es Flaute geben – fast freuen wir uns darauf.

Tag 2: Durch die Azoren

140 Seemeilen mit Groß- und Vorsegel bei gutem Wind entlang der Inseln der Azoren, entlang der wolkenverhangenen Vulkane, an deren Füßen Siedlungen – Fajas – liegen. Dann abnehmender Wind: das Leichtwindsegel Gennaker verdrillt sich beim Setzen und schlägt danach nervenzermürbend vor dem lauen Wind. Stärkerer Wind soll nur wenige Motorstunden entfernt sein. Unser Ziel ist Osten, doch eine Windprognose weißt nach Norden, eine andere nach Süden.

Tag 1: Start trotz widriger Bedingungen

Horta, Azoren: während Hunderte von Weltumseglern in der Marina Horta oder vor Anker – im Schatten des Vulkans Pico – noch schlafen, werfen wir im ersten Morgengrauen die Leinen los. 1100 Seemeilen über den Atlantik zur Straße von Gibraltar ins Mittelmeer. Unstete Winde und Flauten erwarten uns, aber die drei Atlantiküberquerer können nicht länger warten.